Festmesse zum Kirchweihfest

Das Festhochamt zum Kirchweihfest und Ortsjubiläum „1300 Jahre Nütterden“ am Kirmessonntag wurde durch die Anwesenheit des Erzbischofs von Luxemburg, Jean-Claude Kardinal Hollerich SJ, besonders bereichert. Unter den Klängen des Musikzuges der Allgemeinen Schützengesellschaft (ASG) zog der hohe Gast in die mit den Nütterdener Vereinen und Pfarrangehörigen gefüllte St.-Antonius-Kirche ein. In seiner vielbeachteten Predigt ging der Kardinal auf die aktuelle kirchliche Situation in Deutschland, auf die kommende Weltbischofssynode, deren Generalrelator er ist, und auf „die Kirche aus lebendigen Steinen“ ein. Er rief die zahlreichen Jugendlichen auf, sich durch die gegenwärtige schwierige Situation keinesfalls entmutigen zu lassen, sondern mit Gottes Hilfe zuversichtlich die Zukunft zu gestalten. Nach der Festmesse und der Kranzniederlegung durch die ASG am Ehrenmal ging es zum Festzelt am Haferkamp. Dort begrüßte Ortsvorsteher Paul-Heinz Böhmer besonders den Ehrengast aus Luxemburg, der Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft ist. Der Kardinal zeigte sich den Kirmesgästen volksnah und stellte sich dabei auch in die Mitte der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Löschzug Nütterden. Zum Abschluss seines Besuches im Sieben-Quellen-Dorf weilte der Erzbischof auf dem Wolfsberg und begrüßte die Firmlinge der Pfarrgemeinde, die dort zur Firmvorbereitung waren.

 

 

Der Hintergrund: Der Kardinal hatte die Einladung angenommen, anlässlich der 1300- Jahrfeier der Ortschaft Nütterden im vergangenen Jahr 2021 das Festhochamt zu halten. Leider mussten durch die Corona-Pandemie alle Feierlichkeiten abgesagt werden. Nunmehr stand der Kardinal am diesjährigen Kirmessonntag der kirchlichen Feierlichkeit vor. Der Grund der Einladung an den Kardinal liegt darin, dass er in seiner Eigenschaft als Erzbischof von Luxemburg eine Verbindung zum Heiligen Willibrord hat. Nach einer Urkunde aus dem Jahre 721 hat Graf Ebroin der Kirche in Rindern, „über die heute unser Vater und Abt Bischof Willibrord der Hüter ist“, (Text der Urkunde), eine Schenkung aus Nütterden (Nitro) gegeben, nämlich „drei Bewirtschafter von Unterhöfen mit Frauen und Kindern und meinen Haupthof…“. So ergibt sich eine Verbindung zwischen der Kirche in Rindern, dem Heiligen Willibrord und dem Jubiläum „1300 Jahre Nütterden“. In der Einladung von Pfarrer Jörg Monier an Jean-Claude Kardinal Hollerich heißt es: „Der Heilige Willibrord, dessen Sarkophag sich in der ihm geweihten Basilika in Echternach in Ihrem Erzbistum befindet, soll deshalb durch Ihre Anwesenheit eine besondere Verehrung erfahren“. Der Gast aus Luxemburg (Jahrgang 1958) ist seit 2018 Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE). Papst Franziskus ernannte Hollerich zum Generalrelator der 16. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in 2023 „für eine synodale Kirche, Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“. Er ist der zweite Kardinal, der die Pfarrgemeinde St. Antonius in Nütterden besucht. Der inzwischen verstorbene Kardinalstaatssekretär Agostino Kardinal Casaroli kam 1992 in das Sieben-Quellen-Dorf und gab dem neuen Friedhofskreuz die kirchliche Weihe.